2. BCD Schulung 2024 mit Joachim Sichma als Referent - Bonsai im Norden

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2. BiN-Weiterbildung am 24.11.2024

mit
Joachim Sichma

Thema:
Kein Bonsaifreund ohne Lärchen



 
Erneut war der Veranstaltungsraum der VdBUM in Bremen-Stuhr das Ziel von 35 Bonsaifreunden aus den Arbeitskreisen des Regionalverbands "Bonsai im Norden". Für die zweite Fortbildung in 2024 konnte Joachim Sichma aus Hannover gewonnen werden. Das thematische Duett - bestehend aus "Die Lärche" und "Die Schönheit der Leere" - war offensichtlich für viele interessant, denn es wurde damit eine sehr hohe Teilnehmer-Anzahl verzeichnet.
 
 
Zunächst wurde die Lärche mit ihren wesentlichen Eigenschaften besprochen. Der Referent stellte die Themen übersichtlich und mit Hilfe einer aussagekräftigen Präsentation vor, die er durch viele Details ergänzte. Z. B. wussten einige Bonsaifreunde sicherlich noch nicht, dass es bei diesem sommergrünen und eigentlich sonnenhungrigen Nadelbaum aufgrund seiner Hitze-Empfindlichkeit bei Temperaturen von mehr als 30 °C zum Laubabwurf kommen kann, somit inzwischen auch in Norddeutschland. Meist treibt die Lärche dann wieder gut aus, aber bei steigenden und stark wechselnden Temperaturen müssen wir Bonsaianer das im Blick behalten.
 
Weiter wurden die verschiedenen heimischen Lärchenarten, ihre Wuchstypen, einiges zum Umtopfen und zu ihrer Pflege vorgestellt. Insbesondere ging der Referent auf die Unterschiede von Kurz- und Langtrieben ein: Werden beim Zurückschneiden nicht auch Langtriebe am Baum belassen, kann sich das langfristig fatal auswirken, da sich neues Wachstum fast ausschließlich aus Langtrieben entwickelt und bei dauerndem Zurückschneiden sich durch die Kurztriebe starke Verdickungen entwickeln, die eine konsequente Verjüngung stören
 
 
Das zweite Thema "Schönheit der Leere" wurde ebenfalls mit sehr guten Bild-Beispielen veranschaulicht. Prinzipien der Bonsai-Gestaltung sind u.a. Asymmetrie, Verwendung des goldenen Schnitts und Weglassen des Überflüssigen. So geben Leerräume in der Krone dem Baum erst seine Struktur und damit seinen individuellen Charakter. Der Betrachter soll bestenfalls den Wind fühlen und die Sonne spüren können: Beides, also Licht und Schatten und damit Lebendigkeit, wird erst durch Lücken in der Ast- und Laubstruktur ermöglicht. Weiter lenken Freiräume in der Gestaltung den Blick auf Details in Astwerk und Stamm, so dass das Auge deren Schönheit wahrnehmen kann.
 
Neben diesen wichtigen theoretischen Inhalten gab es viel in der Praxis an Bäumen zu besprechen. Joachim Sichma hatte einige hervorragenden Lärchen-Anschauungsbäume mitgebracht, so dass alle Teilnehmer die Umsetzung der oben genannten Themen von Nahem und in Ruhe betrachten konnten. Im Laufe des Tages wurden dann alle (!) mitgebrachten Bäume vom Referenten besprochen und so manche Tipps zur Restrukturierung gegeben. Der Referent ging dabei detailliert auf den Pflegezustand und Reifegrad jedes Baums ein, wobei immer der Baum und seine Gesundheit im Mittelpunkt stand.
 
 
Fazit: Wieder eine inhaltsreiche und gut gelungene Fortbildung, die die Teilnehmer ganz sicher motiviert hat, sich zu Hause mit neuem Elan ihrem Hobby zu widmen!
 
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