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1.BiN-Weiterbildung am 12.03.2023
mit
Falko Hamann
Thema:
„Waldpflanzung“
Der Regionalverband „Bonsai-im-Norden“ hat nach Corona endlich wieder Weiterbildung anbieten können und traf sich Mitte März zu einer Schulung über das Thema „Waldpflanzung“.
Der Referent Falko Hamann war blendend vorbereitet und begeisterte uns mit einem abwechslungsreichen Powerpoint-Vortrag über das Thema, dem die Zuhörer gerne folgten. Dabei erklärte Falko an den mitgebrachten Waldpflanzungen der Teilnehmenden die Prinzipien und ihre Umsetzung sehr anschaulich und lebendig.
Er erklärte, warum man möglichst die gleiche Baumart nimmt: weil die Pflanzen in den Pflegeansprüchen dann einheitlich sind, was sich auf kleinem Raum günstiger umsetzen lässt als bei verschiedenen Arten. Bei der Anordnung der Bäume sollen sich keine Symmetrien ergeben, sie sollen auch nicht in einer Reihe stehen, damit man sie alle sehen und keiner sich hinter einem anderen verstecken kann. Dabei trägt eine ungerade Anzahl Bäume zur Harmonie bei, erst ab 9 Bäumen ist das von unseren Augen nicht mehr recht zu überblicken und zu zählen. Dann sieht das menschliche Auge nur noch „eine Gruppe“. Bei der Gestaltung kann man sich der Perspektive eines Malers bedienen, um Tiefenwirkung zu erreichen: Die dünneren Stämme kommen an den Rand und nach hinten, der Hauptbaum in der Mitte darf sich etwas präsentieren und „gewichtiger“ sein. Allerdings sollte der Hauptbaum in der Gruppe auch kein übergewichtiger Solitär sein, damit es eine harmonische Gemeinschaft wird. Kein Baum sollte deutlich herausstechen. Insgesamt sind auch krumme Stämme und einseitig gewachsene erlaubt und sogar erwünscht.
Die Schalen sollten möglichst flach sein, können durchaus auch mal größer als die Gestaltung sein, damit ein Leerraum zur optischen Weite beträgt. Steinplatten eignen sich sehr gut, in Verbindung mit Moos auf der Endgestaltung wirken sie oft besonders natürlich.
Nach dem Vortrag konnten wir im praktischen Teil der Veranstaltung sehr gründlich auf die Besonderheiten der einzelnen mitgebrachten Wälder eingehen. Gemeinsam mit dem Referenten wurden durch die Teilnehmer Verbesserungen vorgenommen, so dass wir hinterher gleich die positiven Ergebnisse beurteilen konnten.
Besonders lehrreich war die Anfangsgestaltung einer Neupflanzung von Birken auf einer großen Steinplatte. Dabei konnten wir die Grundprinzipien in der Umsetzung anwenden und es ergab sich eine sehr spannende Diskussion um die Positionen der einzelnen Bäume und die Anordnung in zwei Gruppen, bedingt durch die Eigenart des Steines.
Alle Teilnehmenden waren hinterher begeistert und dankbar für diese bereichernde Fortbildung.