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1.BiN-Weiterbildung am 24.03.2024
mit
Max Engels
Thema:
Wacholder
Wie fühlt man sich als junger Bonsaianer, wenn man in Japan einen über tausendjährigen Bonsai zusammen mit einem der angesehensten Meister mitgestalten darf? Kann es überhaupt möglich sein, dass es an einem solchen Baumdenkmal noch etwas zu verbessern gibt?
Mit diesen Fragen begann Max Engels, unterlegt mit beeindruckenden Fotos von seiner Lehrzeit in Japan, seinen Vortrag. Über 30 BCD-Mitglieder des Regionalverbandes „Bonsai im Norden (BiN)“ waren an diesem total verregneten Sonntag nach Bremen gekommen, um die Fortbildung unter dem vielversprechenden, neugierig machenden Titel „Butter bei die Fische – Öl bei die Wacholder“ zu erleben. Und ein Erleben war es tatsächlich, ein pures Zuhören wurde ausdrücklich nicht erwünscht. „Fragt nach, kommentiert, mischt Euch ein“ war die Aufforderung von Max Engels, so dass sich ein lebhafter Austausch über die so beliebten aber oft auch unverstandenen Wacholder ergab. Schon im Vortrag wurden die Lektionen sorgsam eingeteilt und jeweils mit lehrreichen Zusammenfassungen abgeschlossen. Dass sich Wacholder großartig abmoosen lassen, sie meist in viel zu kompakten Substrat stehen, welche Gestaltungstrends es aktuell um glatte Rinde und „gepflegtes“ Aussehen vs. natürlicher Rinde und wilderer Gestaltung gibt: „Kunstwerk oder Mystik“, dass die weiblichen Wacholder auf jeden Fall den männlichen vorzuziehen sind, wie Saftbahnen erfühlt und Stämme geölt werden, oder wie zukünftige Jins fachgerecht entrindet werden.
Letztes wurde dann auch an einem beeindruckenden Wacholder live vorgeführt, obwohl es ja kein Workshop war. Doch Max Engels kam dem Wunsch der Teilnehmenden mit wahrer „Engels-Geduld“ nach und besprach vor seinen gebannt zuhörenden Zuschauern einen Wacholder nach dem anderen. Nachdenkliche und strahlende Gesichter gab es dabei, es wurde weder mit Lob noch mit praktischen, zukunftsschauenden Tipps gespart.
So waren die fünf Stunden voller Informationen und Eindrücke viel zu schnell vorbei. BiN-Leiterin Kristin Lauth konnte Max Engels zum Abschluss im Namen der Teilnehmenden sehr viel Lob und Dankbarkeit für seine ausgezeichnete Weiterbildung ausdrücken.