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2.BiN-Weiterbildung am 26.11.2023
mit
Werner M. Busch
Thema:
Bonsai und Schädlinge
Unsere Bonsai sind Teil des großen Naturhaushalts. Sich dieser Tatsache immer wieder bewusst zu sein und flexibel damit umzugehen, hilft beim täglichen Umgang mit unseren Bäumen. Allerdings ist das Thema so umfassend, dass es Sinn macht, sich immer mal wieder von Fachleuten beraten und unterrichten zu lassen. Dies war der Grund für den Regionalverband „Bonsai im Norden“ zu einer Fortbildung einzuladen. Und mit Werner M. Busch war genau der richtige Fachmann eingeladen, ein Spezialist für Bewohner und Besiedler von Bäumen.
Bonsai interagieren mit einer unglaublichen Vielfalt anderer Lebensformen, und es ist nicht richtig zu glauben, dass diese alle schädlich für die Bäume seien. So verwies er gleich am Anfang auf das spannende Thema der Mykorrhiza-Pilze, die im zweiten Teil seines Vortrags behandelt würden. Doch zunächst standen die Lästlinge im Vordergrund, von denen allerdings auch nicht alle mit der Giftspritze vertrieben werden müssen. Denn Pflanzen und Tiere haben sich in den Jahrtausenden meist so aneinander angepasst, dass ein mehr oder weniger gedeihliches Miteinander recht gut funktioniert. Allerdings gilt dies mehr für die großen, gesunden Bäume. Bei unseren in kleinen Schalen gehaltenen Bonsai muss man schon vorsichtiger sein bzw. eher und besser frühzeitig – immer wieder genannt: das „Mausohrstadium“ – reagieren. So startete sein umfangreicher Vortrag mit den Läusen, Wanzen, Gallwespen, Motten etc.. Einen wichtigen Schwerpunkt nahmen auch die zu den Spinnentieren gehörenden Milben ein. Sehr schön arbeitete Werner M. Busch die Zeitfenster heraus, innerhalb man sich der tierischen Schädlinge erwehren kann, denn in ihren Entwicklungsstufen sind sie teilweise nur in engen Zeiträumen wirkungsvoll bekämpfbar. Welche Mittel dann für die verschiedenen Gattungen am besten wirken, gehörte natürlich auch zu den von den wissbegierigen Zuhörenden dankbar aufgenommenen Inhalten.
Das nächste Thema waren die Pilze mit einem Schwerpunkt bei der überlebenswichtigen Mykorrhiza. Doch angesichts der Vielzahl an Schadpilzen wie Monilia, Rostpilze, Mehltau etc. machte der Referent unmissverständlich deutlich, dass beim Erkennen solcher Schadorganismen keine Zeit vertrödelt werden dürfe, sondern sofortiger Handlungsbedarf bestünde. Teilweise innerhalb einer Woche können sonst einige Pilze in den Leitungsbahnen unserer Bonsai tödliche Wirkung haben.
Trotz des sehr guten mit beeindruckenden Bildern lebendig gehaltenen Vortrags schwirrten den Teilnehmenden „vor lauter Viechern“ bald der Kopf. So war es gut, dass Zwischenfragen eindeutig erbeten und ausführlich beantwortet wurden. So wurde es nie langweilig, sondern blieb spannend bis zum Schluss, bei dem noch einmal alle Insektizide, Akarizide, Fungizide und sonstigen Pflanzenbehandlungsmittel zusammenfassend wiederholt wurden, um den höchstmöglichen Praxisbezug zu erreichen.
„Das hat sich wirklich mehr als gelohnt und es hat den Blick geweitet für das faszinierende Zusammenspiel von tierischem und pflanzlichen Leben und die interessanten Entwicklungsstadien der faunistischen Bewohner unserer Bonsai “ war das Fazit der Clubmitglieder beim dankbaren Verabschieden von Werner M. Busch.